Sonntag, 22. September 2013

From roadwork to sightseeing

Ende September und trotzdem fühlt es sich so an, als ob es gestern gewesen wär, als wir in Down Under angekommen sind. Die Zeit vergeht viel zu schnell, wie wir finden. Grund genug, wieder mal die aktuellen Neuigkeiten für euch bereitzustellen. Hier ein druckfrischer, aufregender Blogeintrag aus dem ewig weiten Kontinent.

Los geht’s mit einem Feldtag, der jedoch nicht wie jeder andere bisher erlebte Feldtag enden soll. Unterwegs waren wir mit einer Farmergemeinschaft aus Binnu mit einem alten Schulbus. Zuerst besichtigten wir diverse Versuchsflächen von verschiedenen Rapssorten, sowohl Roundup-Ready als auch konventionelle Hybridsorten. Dann gings weiter zu einer Farm, die nicht, wie alle anderen Farmen hier, nur mit Direktsaat ihre Früchte in den Boden einbringt. Auf dieser Farm verwendet man Pflüge zur Bekämpfung von Unkraut und Verbesserung der Bodengare. Was bei uns normal ist, ist hier was ganz besonderes. Unter anderem auch, weil die zwei Pflüge 16 Scharen haben und mit bis zu 600 PS gezogen werden müssen, um gute Flächenleistungen zu erzielen. Als wir wieder fast zu Hause waren, wurden wir von ein paar Farmern mitgenommen, um in der Dämmerung nach Süßwasserkrebsen zu suchen. Mit 5 Ute’s (Pick Up’s) suchten wir die Gewässer eines Farmers ab und wurden tatsächlich belohnt. Kurzerhand zerlegt und auf den Grill gepackt, belohnten wir uns mit einem Dinner der ganz besonderen Art.
Aber auch die Arbeit kam wie immer nicht zu kurz. Diesmal durften wir bei einem Gemeinschaftsprojekt der umliegenden Farmer und der Straßenmeisterei vom Shire of Northampton helfen: Straßenbau! Das System: Gravel wird schichtenweise auf die Straße aufgetragen und festgewalzt, bevor die mit einer Schicht Asphalt bedeckt wird. Man kann sich kaum vorstellen, wie viel Zeit dieser Straßenbau beansprucht. Darum wird an alleine an dieser Straße jahrelang gearbeitet (Man muss dazu sagen, dass eine Straße gut und gerne 50 km lang werden kann). Darum haben 15 Farmer mit ihren eigenen Trucks die 3 Trucks des Shire unterstützt, um möglichst viel Gravel in kurzer Zeit auf die Straße zu bringen. 2 Grader und 2 Walzen erledigten den Rest, wir halfen bei der Logistik (Trucks anzeigen wo sie wie viel abkippen sollen). Durch das Gemeinschaftsprojekt steigen die Bewohner der Gegend günstiger aus, wenn es um Bau- und Erhaltungskosten geht. Vorbildliche Zusammenarbeit!
Letztes Wochenende gings wieder mal nach Perth, das Zentrum von W.A. Nachdem in unserem Stamm-Backpackerhostel „Banjo’s“ keinen Platz mehr für uns war, haben wir bei Michael, dem Sohn unseres Chefs geschlafen. Das zweistöckige Haus bietet so ziemlich alles, was ein Junggeselle so braucht (TV, Bier). Nach zwei eher langweiligen, verregneten Tagen hauten wir am Samstagabend dann endlich in Northbridge auf den Putz. Dieses Stadtviertel von Perth ist nachts jedoch mit Vorsicht zu genießen. Ab Mitternach säumen immer mehr Polizisten (auch auf Pferden) die Straßen, um für Ordnung zu sorgen. Die etwas andere Atmosphäre.
Am Sonntag war es schön und wir genehmigten uns einen sonnigen Nachmittag in Fremantle, der „Hafenstadt“ von Perth. Der wöchentliche Hafenmarkt, Boote, Fish & Chips, Hafenatmosphäre, ein altes U-Boot und unzählige Möwen verschönerten uns den Tag. Am Montag besuchten wir vor unserer Abreise noch die Perth Mint, in der die Anfänge des Goldabbaus und der Besiedelung von Western Australia (Perth) erklärt wurden. Weiter ging’s in AQWA, einer riesigen Ausstellung aller Meereslebewesen der Westküste mit einem noch größeren Aquarium. Ein 98 Meter langer Unterwassertunnel führte uns vorbei an Rochen, Haien, Schildkröten und vielen anderen Fischarten. Wir bestaunten Seepferdchen und giftige Quallen, konnten Seesterne und Rochen angreifen. Ein wirklich einzigartiges Erlebnis.
Viel Hirnschmalz forderte die Arbeit, die wir nach unserer Rückkehr nachgehen sollten. An dem Mähdrescher des Betriebes (JD 9660) sollte eine Vorrichtung zum Sammeln von Unkrautsamen angebracht werden, die bereits Resistenz gegen Herbizide entwickelt haben. Diese Vorrichtung sollte dann die gesammelten Samen in einen Wagen befördern, der hinter dem Mähdrescher gezogen wird. Anschließend werden die Samen am Feldrand kontrolliert verbrannt, um die Verbreitung zu unterdrücken. Hierbei ist erstmals unsere ganze Ingenieurskunst gefragt, um für ein funktionstüchtiges Gerät für die Ernte zu garantieren.
Außerdem waren wir auf der Mingenew-Expo, einer Messe vergleichbar mit der Welser Messe, wenn auch nicht so groß. Neben dem Bestaunen von großen Maschinen war uns auch wichtig, viele „Stubby-Holder“ zu sammeln. Dies sind Neoprenbecher, in die eine Seiterlflasche Bier passt. Dies verhindert das vorzeitige Erwärmen des kühlen Gebräus sowie die unangenehm kalten Hände beim Trinken. Auf was für Ideen die Australier so kommen. ;) Gestern konnten wir für 3 Stunden die Teilnehmer der Australasian Safari bestaunen, die in der Nähe unserer Farm vorbeikamen, um dann weiter Richtung Kalbarri zu fahren.

Update Schlangen und Spinnen:
Beim gemütlichen Filmschauen in unserem Wohnzimmer demonstrierte uns eine handgroße Spinne auf der gegenüberliegenden Wand ihre Kletterkünste. Leider sorgte dies bei uns eher weniger für Bewunderung, eher für panisches im-Kreis-laufen. Seitdem sind wir stets auf der Hut, um auch in unseren Schlafräumen in Zukunft diesen gruseligen Kollegen fern zu sein.
Nachdem es immer wärmer wird hier auf der Farm, kommen auch immer mehr Schlangen ans Tageslicht. Es kann laut unerer Gastmutter auch mal sein, dass auf der Veranda eines dieser Tiere entlangschlängelt. Dafür haben wir ab jetzt griffbereit einen Spaten, um kurzerhand … naja ihr wisst schon. Bernie hatte beim Rasenmähen gestern unabsichtlich eine Schlange gekillt, und dafür Anerkennung der Gastfamilie geerntet. Lasset die Spiele beginnen! Kurzum: Keine Vergiftungen, jedoch wurde uns verdeutlicht, dass wir nicht die einzigen Bewohner dieser Farm sind. ;)



Farmer aus der Umgebung beim Feldtag
Weizen auf pflugbearbeiteten Boden
Pflüge mit 13 und 16 Scharen
sehr sandiger Boden
Crayfish says "hello"
Salz, Pfeffer...Mahlzeit!
Gemütlicher Ausklang des Feldtages
Roadwork
Bernie beim Laster einweisen
Grader zum Verteilen des Gravels
Bernie und Flo am Round House 
Speisekarte von Kailis..Fisch und noch mehr Fisch
Fish'n'Chips + Shrimps
Kailis Fish Market
Hafen von Fremantle
U-Boot im Hafen
Swan-River
Bernie mit dem größten Goldnugget, das je gefunden wurde (ein Modell davon ;-) )
Gründer der Goldmine
Möven genießen die Sonne
Schildkröte vom Unterwassertunnel aus fotografiert
Bernie bestaunt die Fische
Sharks!
Rochen, der über Flo schwebt
Findet Nemo Aquarium
Seestern genießt die Ruhe
AQWA - Aquarium Western Australia
288km in eine Richtung, auf einer Straße
Flo's Blick, nachdem er das Navi bestaunte
Doppelter Regenbogen
125 Tonnen Grainbin
Flo bestaunt die großen Maschinen auf der Mingenew Expo
18m Arbeitsbreite
Kleiner Traktor...
Sollte Neuzugang auf der Farm werden
Anstoßen auf neu gewonnene Stubby-Holder
Ein, zwei Bier nach der anstrengenden Expo
Unser Mähdrescher
Die Förderschnecke am Weg zu ihrem Platz
Ein Fahrer der Australasian Safari
Weiter durften wir nicht...
Unsere "Freundin"

Danke für 4000 Besuche unseres Blogs, wir schätzen das sehr und hoffen, dass ihr uns weiterhin so interessiert auf unserer Reise begleitet. J

Liebe Grüße,

Euer Bernie und Flo